✔️ "Medikamente aus dem Internet: Kennen Sie wirklich alle Risiken und Nebenwirkungen? | Entdecken Sie den Markt mit NDR"

Die Vorteile des Online-Einkaufs sind unbestreitbar: bequeme Auswahl und Kaufabwicklung, schnelle Lieferung und oft günstigere Preise. Doch wenn es um Medikamente geht, können die Nachteile katastrophal sein. Der Markt der Online-Apotheken bietet eine riesige Auswahl an Medikamenten, doch Experten warnen vor den Risiken und Nebenwirkungen, die der Kauf von Medikamenten aus dem Internet mit sich bringt. Diese Problematik steht im Fokus des NDR-Beitrags “Medikamente aus dem Internet: Risiken und Nebenwirkungen”.

Medikamente aus dem Internet: Risiken und Nebenwirkungen | Markt | NDR

Der Kauf von rezeptpflichtigen Medikamenten im Internet ohne Arztbesuch ist in Deutschland eine verbreitete Praxis geworden. Viele Online-Apotheken bieten ihre Dienste an, indem sie Produkte ohne ärztliches Attest und ohne direkten Kontakt mit einem medizinischen Fachpersonal anbieten. Diese Entwicklung birgt erhebliche Risiken für die Patientensicherheit und hat zu kontroversen Debatten geführt.

Die Methoden der Online-Apotheken sind einfach und unkompliziert. Man muss nur einige Fragen auf einem Online-Fragebogen beantworten und die AGBs akzeptieren, bevor man das gewünschte Medikament von einer Partnerapotheke geliefert bekommt. Allerdings gibt es einige Fragen zu stellen, wie z.B. zur Qualität der angebotenen Produkte oder zur Transparenz der Datenschutzbestimmungen.

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Patienten leichtfertig rezeptpflichtige Medikamente bestellen können, ohne über eine klare Diagnose oder Risiko-Nutzen-Analyse zu verfügen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Verschlimmerung einer bestehenden Erkrankung oder zu einer neuen Erkrankung führen, die auf die Selbstmedikation zurückzuführen ist.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass einige Online-Apotheken auch stark abhängig machende Medikamente wie Opioide anbieten, die normalerweise nur unter strenger Aufsicht von Fachärzten verschrieben werden sollten. Patienten, die diese Medikamente ohne sorgfältige Überwachung einnehmen, laufen ein hohes Risiko für eine Drogensucht.

Es sollte daher klar sein, dass Online-Apotheken ohne ärztliche Aufsicht ethisch nicht mehr vertretbar sind. Die Digitalisierung sollte für den Schutz der Patientensicherheit genutzt werden und nicht für das Aufkommen lukrativer Geschäftsmodelle. Eine medizinische Behandlung muss immer auf einer gründlichen Untersuchung und Diagnose durch einen qualifizierten Arzt oder Fachpersonal basieren.

Um die Risiken für die Patientensicherheit zu minimieren, haben die deutsche Ärzteschaft und das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam entschieden, Änderungen an der ärztlichen Berufsordnung vorzunehmen und Fernbehandlungen mit einem persönlichen Erstkontakt zu erlauben. Dies soll sicherstellen, dass eine medizinische Beratung und Behandlung immer auf einer gründlichen Diagnose und auf einem persönlichen Kontakt zwischen Arzt und Patienten basiert.

Es ist jedoch zu beachten, dass einige Online-Apotheken die Rechtsgrundlagen der EU nutzen, um Fragebogen-basierte Behandlungen von ausländischen Ärzten zu ermöglichen. In vielen Fällen kann es schwierig sein, die wahre Identität und Qualifikation des verschreibenden Arztes zu bestimmen, was erhebliche Risiken für die Patientensicherheit darstellt.

Insgesamt ist festzuhalten, dass der Kauf von rezeptpflichtigen Medikamenten im Internet ohne ärztliche Aufsicht eine ernsthafte Bedrohung für die Patientensicherheit darstellt und daher als ethisch nicht mehr vertretbar angesehen werden muss. Ein persönlicher Kontakt zwischen Arzt und Patienten muss immer die Grundlage für eine gründliche Diagnose und angemessene Behandlung sein.
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