🍪 Ist Ayurveda Ernährung gleichbedeutend mit indischer Küche? Finde es heraus!

Ayurveda Ernährung und die indische Küche sind untrennbar miteinander verbunden. Für die Ayurveda-Lehre spielt die richtige Ernährung eine wichtige Rolle und die indische Küche bietet hierfür eine Vielzahl an passenden Gerichten. Durch ihre Reichtum an Gewürzen und Kräutern sowie den Einsatz von frischen Zutaten und regionalen Produkten gilt die indische Küche als besonders gesund und ausgewogen.

Ayurveda Ernährung = indische Küche?

Herzlich willkommen in unserer neuen Playlist, solistischen gesund genussvoll essen. Kennst du das auch? Scheinbar gesunde Nahrung schmeckt nicht und was mir schmeckt, ist nicht wirklich gesund. Dabei sind Gesundheit und Genuss keine Widersprüche, sondern sie bedingen sich gegenseitig. Ein Ernährungssystem, das diese beiden Gedanken auf einzigartige Weise miteinander verbindet, ist die ayurvedische Ernährung.

Die ayurvedische Küche ist leicht zu setzen mit indischer Küche. Doch wo liegen ihre Gemeinsamkeiten? Wo die Unterschiede? Diesen Fragen gehen wir im folgenden Video nach.

Viele glauben ja, dass die ayurvedische Ernährung mehr oder weniger indisch geprägt ist. Und was ich selbst würze, die Geschmacksrichtungen sind oft sehr indisch. Die Zubereitungsarten sind oft indisch. Viele mögen auch gerne “Thalis”, also diese schönen runden Platten mit kleinen Schälchen, wie in Indien gerne Nahrung serviert wird oder Mahlzeiten zubereitet werden. Und das sehen sie dann als “jüdische Küche” an. Es gibt auch sehr viele indische Restaurants überall in den großen Städten. Beispielsweise in Frankfurt haben wir davon nichtglaubt 15 oder sogar noch mehr. Und die kommen mittlerweile auch auf die Idee zu sagen: “Wir bieten ayurvedische Küche an.” Ja, das heißt: Der Inder ist Geschäftstüchtig und sagt: “Natürlich, ja klar, indische Küche, das ist hier sehr attraktiv. Das zieht hier in Europa. Dann kann ich doch wunderbar gleich das mit integrieren und kann sagen: Ich habe eigentlich eine ayurvedische Küche.” Ist das wirklich so? Das ist die große Frage.

Ist die englische Küche sehr, sehr nah an der ayurvedischen Küche? Was sind Gemeinsamkeiten? Was sind Unterschiede? Das wollen wir nun auf den Prüfstand stellen. Die ayurvedische Küche haben wir also in der linken Spalte und die indische Küche in der rechten Spalte. Wenn wir so einen Grund-Slogan wählen dürften, ja so ein Claim für die ayurvedische Küche, dann könnte man wirklich sagen: Weniger ist mehr. Viele sagen auch, die ayurvedische Küche ist eine Art Schonküche. Ob es eine indische Küche ist, das haben wir noch zu prüfen. Aber es ist auf jeden Fall eine einfachere Küche als die indische Küche. Es ist eine Küche, die vor allem quantitativ weniger verzehrt. Das heißt also, wie die Idee, wie ihr alle kennt, ein Drittel des Magens frei zu lassen, ist nicht unbedingt eine Idee der indischen Küche. Wer in Indien war und dort wirklich richtig genüsslich gegessen hat, sei es im Restaurant oder sei es in Familien, der weiß, dass der Inder sich chronisch überisst. Also, wenn er die Möglichkeit hat und dass es natürlich unheimlich lecker ist, dann tendiert er einfach dazu, das dritte Drittel aufzufüllen. So wie wir das in unseren Breiten ja auch gewohnt sind. Also, er stoppt nicht, wenn es am besten schmeckt. Weniger ist mehr ist also ein Grund-Slogan.

Wir haben sechs Geschmacksrichtungen im Einsatz: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Die kennt ihr alle. “Madhura”, “Amalaki”, “Lavana”, “Katu”, “Tikta” und “Kashaya” zum jetzigen Zeitpunkt solltet ihr diese Sanskrit-Wörter für die sechs Geschmacksrichtungen bereits kennen, denn das sind Basisworte, mit denen wir mittlerweile spielen.

Die Frage bezüglich geht noch mal eins zurück. Der sechs Geschmacksrichtungen, die immer wieder auftritt, ist: Was hat es eigentlich mit diesem mit dieser Aussage auf sich? Die ayurvedische Küche setzt sich immer aus allen sechs Geschmacksrichtungen zusammen. Die Aussage kommt daher, dass wir natürlich sagen: Die Nahrung besteht aus fünf Elementen. Unser menschlicher Körper besteht aus fünf Elementen. Wir nähren die fünf Elemente unseres Körpers über die fünf Elemente aus der Nahrung, aus der Natur. Und das bedeutet, damit wir alle fünf Elemente optimal versorgen, brauchen wir alle sechs Geschmacksrichtungen. Weil die sechs Geschmacksrichtungen alle Elemente abdecken.

Nehmen wir mal das Element “Raum”, was ja per se erst mal ein eher immaterielles Element ist. Das wird nur abgedeckt vom bitteren Geschmack. Würden wir also bitter komplett eliminieren aus unserer Küche, dann würde dieses Raum-Element zu kurz kommen. Und wir würden zum Beispiel zu viel Fülle entwickeln. Das könnte dazu führen, dass Röter blockiert werden, als Beispiel. Deswegen gibt es diese Aussage: Die Nahrung sollte aus allen sechs Geschmacksrichtungen bestehen.

Die Frage, die wir auf der anderen Seite stellen müssen, lautet aber: Gibt es eigentlich eine Zubereitung von Nahrung, die bestimmte Geschmacksrichtungen komplett weglässt? Dann muss man sagen: Theoretisch ja, praktisch nein. Theoretisch ja, weil ich sagen kann: Ich kann mich ja rein theoretisch ganz einseitig ernähren. Ich kann einfach sagen: Ich nehme nur eine Nudelsorte von mir aus. Also im Getreide-Vertreter gibt noch ein bisschen Öl drauf und vielleicht noch ein bisschen Salz dran. Und dann könnte es sein, je nach Qualität, dass sich vielleicht bestimmte Qualitäten wie herber Geschmack oder bitterer Geschmack dort eliminieren und also gar nicht verzehren.

Das ist aber ein Theoretiker, denn kein Mensch würde jetzt nur Nudeln mit Öl essen und ein bisschen Salz dran. Das heißt, jeder, der ein bisschen mich köstlich sich ernährt, also aus den verschiedenen Lebensmittelgruppen verschiedene einzelne Substanzen wählt, hat automatisch immer alle sechs Geschmacksrichtungen im Einsatz. Deswegen ist diese Aussage, die Besonderheit der ayurvedischen Küche basiert auf sechs Geschmacksrichtungen eigentlich unsinn. Sie ist keine Besonderheit, sondern die Besonderheit am Ayurveda ist, dass wir die Geschmacksrichtungen individuell zu ordnen. Das heißt, wir schauen, wie viel von welchem Geschmack ist für meine Klientin oder für mich selber wirklich geeignet. Das ist der ayurvedische Fokus, aber nicht die Aussage, die Nahrung setzt sich aus sechs Geschmacksrichtungen zusammen.

Das haben wir teilweise sogar bei McDonald’s, wo wir sagen “der hat auch sechs Geschmacksrichtungen manchmal”. Ob die natürlich sind, das ist eine andere Frage, aber das ist nicht wirklich die besondere Qualität, sondern die besondere Qualität ist, dass du das richtige Mischnungsverhältnis finden im Ayurveda, um die Elemente zu stärken, die defizitär vorkommen aus Sicht der Konstitution und des aktuellen Zustandes. Und die Elemente reduzieren, also weniger aufnehmen, die in uns schon überhandgenommen haben.

Das ist also die Idee der sechs Geschmacksrichtungen. Wir haben also eine bewusste Auswahl nach Konstitution und Zustand. Das ist immer der ayurvedische Ansatz. Wir haben einerseits unsere Anlage, die Konstitution, und andererseits den gegenwärtigen Zustand. Der gegenwärtige Zustand spielt immer dann eine dominante Rolle, wenn Menschen unter irgendwelchen Abweichungen leiden, unter irgendwelchen Störungen leiden.

Noch mal zur Erinnerung: Was ist eine Abweichung aus ayurvedischer Sicht? Eine Abweichung heißt im Sanskrit “Vikrti”. Das bedeutet wörtlich Abweichung wovon? Von der Prakriti, also von unserer Konstitution. Eine Vikrti ist noch nicht gleich eine Krankheit, aber ist natürlich eine Abweichung, eine Verschiebung, die, wenn sie längere Zeit anhält, zu Krankheit führen kann. Krankheit selber heißt
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